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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Bahn und Bus in Dresden
dresdenbild Offline




Beiträge: 134

12.12.2009 09:03
Vor 100 Jahren. Erste E-Weiche am Pirnaischen Platz Antworten

Elektrische Weichen. Die Bedienung der Straßenbahnweichen, die im gewöhnlichen Verkehr in bekannter Weise vom Wagenführer mittels langer Stelleisen vorgenommen wird, gibt auf den belebten Straßen leicht zu Verkehrsstockungen Anlaß, die von den Betroffenen meist wenig angenehm empfunden werden. Es ist daher von jeher üblich gewesen, an den wichtigeren Weichen besondere Posten aufzustellen, die für jeden ankommenden Straßenbahnwagen die Weiche auf die richtige Fahrrichtung stellen, um den Wagen ein ungehindertes Befahren der Weiche zu sichern. In neuerer Zeit werden zu diesem Zwecke elektrische Weichenstellvorrichtungen verwendet, die die Weiche automatisch auf die richtige Fahrtrichtung stellen. Eine solche elektrische Weiche ist seit einiger Zeit auf dem Pirnaischen Platze versuchsweise eingebaut worden. Sie besteht im wesentlichen aus zwei großen Elektromagneten (Solenoidenmagnete) , die neben der Weiche unter dem Pflaster angebracht sind und die Weiche je nach der am fahrenden Wagen bewirkten Stromzuführung auf die richtige Stellung verschieben. Zu diesem Zwecke sind in der Fahrleitung von der König Johann Straße nach der Grunaer Straße etwa 16 m vor und 20 m hinter der Weiche Kontakte an dem Oberleitungsdraht angebracht, die von dem Bügel des Straßenbahnwagens bei der Fahrt berührt werden. Während der Berührung des ersten Kontaktes hat es der Führer vollständig in der Hand, ob er der elektrischen Stellvorichtung Strom zuleiten und dadurch die Weich betätigen will oder nicht. Die Weiche steht gewöhnlich derart, daß die Wagen nach der Amalienstraße abgelenkt werden. Will ein Wagen in die Grunaer Straße einfahren, so muß der Führer den Fahrstrom einschalten, während der Bügel über den ersten Kontakt schleift. Dadurch werden die Elektromagnete betätigt, die die Weiche auf die gewünschte gerade Durchfahrt umstellen. Berührt dann der Bügel bei de Weiterfahrt nach der Grunaer Straße den zweiten Kontakt, so stellen die Elektromagnete die Weiche wieder zurück, und zwar unabhängig davon, ob der Wagen den zweiten Kontakt mit oder ohne Fahrstrom berührt. Die nach der Amalienstraße einbiegenden Wagen haben weiter nichts zu tun, als den ersten Kontakt vor der Weiche ohne Strom zu befahren. Dadurch wird auch für die elektrische Weiche der Strom nicht eingeschaltet und die Weiche bleibt unverändert in ihrer Lage. Die Stelle, bei welcher der Bügel an dem ersten Kontakt entlang schleift, ist den Führern durch Bezeichnung der Pflastersteine besonders kenntlich gemacht. Die Weiche, die keinerlei Änderungen an dem Triebwagen erfordert, läßt sich auch jederzeit leicht in gewöhnlicher Weise mittels Stelleisen umstellen, ohne das dadurch der elektrische Stellmechanismus irgendwie beeinflußt wird, was für den Fall von Bedeutung ist, wenn ein Führer aus irgendwelchen Gründen den ersten Kontakt nicht vorschriftsmäßig befahren hat. Von den Erfahrungen, die mit dieser elektrischen Weiche gemacht werden, wird es abhängen, ob sie auch an anderen Stellen angewendet werden wird.

http://www.taegliches-dresdenbild.de/100jahre.htm

Matthias

Der Radebeuler Offline



Beiträge: 42

13.12.2009 01:35
#2 RE: Vor 100 Jahren. Erste E-Weiche am Pirnaischen Platz Antworten

Kenn ich noch, allerdings aus den 80zigern. Weichenschlitten "Stromlos oder "Unter Strom" befahren beim T4D.Allerdings gabs da Hin und Wieder Probleme mit dem 2.TW bei Traktion.Kam schon vor das der 1.TW woanders hinfuhr wie der 2.!Da ja beide Bügel anlagen.
Beim befahren des Weichenschlittens "Unter Strom", galt ja auch der Hinweis soviel wie möglich einzuschalten, sprich Fahrer und Fahrgastraumheizung, damit so viel Strom wie möglich gezogen wird. Beim befahren "Stromlos", wars ja kein Problem, Hebel nach links und der Strom zum Motorgenerator wurde unterbrochen. Also ein "Organisierter Stromausfall".Ich hoffe das ich das noch alles richtig behalten und wiedergegeben hab?

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