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Dieses Thema hat 31 Antworten
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 Bahn und Bus in Dresden
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Beiträge: 134

13.04.2010 08:37
Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

14. April 1910

Der Bau einer staatlichen elektrischen Straßenbahn vom Arsenal nach Klotzsche ist bekanntlich ziemlich gesichert. Die Bahn wird vom Staatsfiskus, vertreten durch das Finanzministerium, erbaut und von der Stadtgemeinde Dresden betrieben. Der Bau erfolgt direkt im Anschluß an die städtische elektrische Straßenbahn Wölfnitz-Postplatz-Arsenal. Die gesamten Kosten für den Anschluß der Gleis- und Oberleitungsanlagen übernimmt der Staatsfiskus, während die Stadtgemeinde einen kleinen Teil der Baukosten trägt. Die neue Bahn ist für den Personen- und späterhin auch für den Güterverkehr bestimmt. Sie wird zunächst bis zum Gasthof Zum Schenkhübel geführt, erhält die Spurweite der in der Stadt Dresden bestehenden Straßenbahnen und wird eingleisig mit den erforderlichen Ausweichstellen ausgeführt. Das Königliche Finanzministerium ist berechtigt, den Betrieb der Bahn zu überwachen. Mit der Erbauung der Bahn geht ein langgehegter Wunsch der Gemeinde Klotzsche-Königswald in Erfüllung und es ist bekanntlich bereits früher schon mehrfach der Versuch mit gleislosen Bahnen und anderen Verkehrsmitteln gemacht worden, die jedoch nicht zu den gewünschten Erfolge geführt haben.

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14.04.2010 06:53
#2 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

15. April 1910

Hunde auf der elektrischen Straßenbahn zugelassen. Die Direktion der Städtischen Straßenbahn zu Dresden hat der Leitung der Internationalen Hundeausstellung, die am 23. Und 24. April in sämtlichen Räumen des städtischen Ausstellungspalastes stattfindet, soeben mitgeteilt, daß für die Tage vom 22. Bis 25. April ausnahmsweise Hunde zur Beförderung auf der vorderen Plattform der Straßenbahn-Anhängerwagen zugelassen werden sollen. Der veranstaltende Verein bittet aber die Interessenten, dafür Sorge zu tragen, daß die Bedingungen, die dabei gestellt worden sind, auf das genaueste erfüllt werden. Es wird verlangt, daß die Hunde Maulkorb haben, an kurzer Leine gehalten werden und unter unmittelbarer Aufsicht der Begleitperson bleiben, daß diese also ebenfalls auf derselben Plattform Platz nehmen. Es ist selbstverständlich, daß alle Hundebesitzer die Pflicht haben, dafür zu sorgen, daß ihre Hunde nicht die geringste Belästigung der Fahrgäste oder des Personals veranlassen, denn obwohl diese Maßnahme vorderhand nur eine Ausnahme für die Ausstellung ist, kann man doch erwarten, daß die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, für die Beurteilung der Frage der dauernden Erlaubnis höchst wichtig sein werden.

Eine Störung im Straßenbahnbetrieb  ereignete sich heute vormittag gegen ½ 10 Uhr in Vorstadt Plauen auf der Chemnitzer Straße. An einem Ambulanzwagen einer dortigen Brotfabrik, der stadtwärts fuhr, erfolgte plötzlich der Bruch des rechten Hinterrades. Durch das schwerbeladene Gefährt wurde dabei ein Gleis der Straßenbahnlinie Mickten – Plauen gesperrt. Es dauerte geraume Zeit, bevor das Hindernis beseitigt werden konnte, so daß sich inzwischen eine Anzahl Wagen ansammelte.

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16.04.2010 04:52
#3 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

16. April 1910

Beim Überschreiten der Fahrbahn auf dem Königin Carola-Platze wurde am Mittwoch ein Arbeiter von einem Straßenbahnwagen umgefahren. Er geriet unter die Schutzvorrichtung, wurde mehrere Meter weit geschleift und trug Quetschungen an beiden Beinen und am rechten Arm davon. Ein Stadtbezirksaufseher brachte ihn nach seiner Wohnung. Dem Wagenführer kann keine Schuld an diesem Vorfalle beigemessen werden.

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17.04.2010 05:57
#4 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

17. April 1910

Straßenbahnsteig auf dem Amalienplatz. Für die Fahrgäste der Straßenbahn ist auf dem Amalienplatz, an der Haltestelle der Hechtstraßen- und Blasewitzer Linien, eine Rettungsinsel errichtet worden. Mit dieser Neuerung ist einem Bedürfnis für das ein- und aussteigende Publikum entsprochen, da gerade am Amalienplatze infolge seines reichen Verkehrs die Fahrgäste arg gefährdet wurden. Die Rettungsinsel ist ein langer schmaler erhöhter Streifen, auf dessen Mitte sich eine Gaslaterne befindet.

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18.04.2010 02:44
#5 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

18. April 1910

Mit der Einlegung der Straßenbahngleise in die Magdeburger Straße. Zwischen der Walther- und der Schlachthofstraße, und in die Schlachthofstraße soll am 20. d. M. begonnen werden.

Zusammenstoß. Am Sonntag nachmittag stieß an der Ecke der Wilsdruffer Straße und Altmarkt eine Automobildroschke mit einem Straßenbahnwagen heftig zusammen. In dem Auto befand sich eine dänische Familie, deren 16jährige Tochter durch Glasscherben Verletzungen im Gesicht erlitt und Hilfe in der Sanitätswache an der Wallstraße in Anspruch nehmen mußte.

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19.04.2010 02:48
#6 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

19. April 1910

Neubau der Straßenbahn nach Seidnitz. Der Rat plant, die Seidnitzer Linie von der Grünen Wiese bis zur Liebstädter Straße zweigleisig auszubauen und durch den Einbau eines Gleises in der Winterbergstraße bis zur Endstation die Straßenbahnverkehrsverhältnisse nach den Sportplätzen in Seidnitz und Reick wesentlich zu bessern.

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20.04.2010 05:45
#7 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

20. April 1910

Auf dem Striesener Platze glitt am Sonnabend ein herrschaftlicher Diener beim Aufsteigen auf einen landwärts fahrenden Straßenbahnwagen aus, wurde beiseite geschleudert und erlitt mehrere Kopfverletzungen. Man brachte den besinnungslosen Mann in ein in der Nähe befindliches Haus, wo er sich bald wieder soweit erholte, daß er in seine Wohnung geführt werden konnte. – Vorgestern nachmittag lief auf der Münchner Straße ein Maschinist in einen Straßenbahnwagen hinein, wobei er zu Fall kam, unter den Vorderstandplatz geriet und eine Strecke mitgeschleift wurde. Er trug mehrere Verletzungen davon und mußte in das Friedrichstädter Krankenhaus übergeführt werden. Der Wagenführer ist an diesem Unfalle schuldlos.

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22.04.2010 07:25
#8 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

22. April 1910

Am Sonntag kam auf der Hechtstraße ein Kaufmannslehrling beim Aufspringen auf den Vorderperron eines in langsamer Anfahrt zur Haltestelle befindlichen Straßenbahnwagens zu Fall, geriet mit dem linken Fuß unter die Schutzvorrichtung und zog sich eine starke Fußquetschung und einen Anbruch des Knöchels zu.

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23.04.2010 09:23
#9 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

23. April 1910

Lößnitzbahn Mickten – Radebeul – Kötzschenbroda. Eine Radebeuler Korporation schreibt uns: Die dem Landtag vor kurzem zugegangene Regierungsvorlage, betreffend den Weiterbau der Lößnitzbahn nach Zitzschewig, steht für die neue Strecke ebenso die schmale Spur vor, will also die durch das Umsteigen in Mickten bedingte Verkehrserschwerung gewissermaßen verewigen. Denn es muß als ausgeschlossen betrachtet werden, daß die Lößnitzbahn noch einmal in Dresdner Spur umgebaut wird, wenn die neue Strecke und in der Folge auch die Strecke bis Coswig in der schmalen Spurweite gebaut werden, um dann später Anschluß an die elektrische Meißner Bahn, die diese schmale Spur besitzt, zu erhalten. Die Lößnitzortschaften sind aber nicht Vororte von Meißen und die Vorstadt Mickten-Kaditz nicht eine Vorstadt Meißens, sie alle verstehen nicht die zarte Rücksichtnahme auf die schmale Meißner Spur, ihre Verkehrsinteressen neigen der örtlichen Lage entsprechend allein nach Dresden hin, und es ist dringlichst zu wünschen, daß die Staatsregierung ihren so zäh festgehaltenen Standpunkt endlich verläßt und dem durch die natürliche Lage bedingten Umbau der Lößnitzbahn in Dresdner Spur zustimmt, ganz gleich, ob diese Spur als normal zu betrachten ist oder nicht. Der Anschluß nach Meißen könnte später in Coswig erfolgen, das so ziemlich in der Mitte der Linie Dresden – Meißen liegt; die schmale Spur für die Strecke Coswig – Meißen ist ja auch durch die örtliche Lage gegeben. Es ist somit jetzt eine Verkehrsfrage von ganz besonderer Bedeutung für die Lößnitz und die Vorstadt Mickten-Kaditz zu entscheiden. Daher ist es mit Freuden zu begrüßen, daß in der Lößnitz eine Protestversammlung abgehalten und den eingeladenen Abgeordneten Gelegenheit gegeben werden soll, sich davon zu überzeugen, daß in dieser Angelegenheit nicht nur die Gemeindebehörden und Vereine, sondern die gesamte Einwohnerschaft der Lößnitz einmütig denselben Standpunkt einnehmen. Wünschenswert wäre es, wenn sich auch die Einwohnerschaft der Vorstadt Mickten-Kaditz rührte und Rat und Stadtverordnete zum Einschreiten veranlassen.

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24.04.2010 08:00
#10 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

24. April 1910

Anscheinend schwere innere Verletzungen erlitt am Mittwoch auf dem Albertplatze ein Radfahrer dadurch, daß er mit seinem Rade an den Vorderperron eines ihm entgegenkommenden Straßenbahnwagens anfuhr und zu Boden geschleudert wurde. Er fand Aufnahme im Friedrichstädter Krankenhause.

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25.04.2010 06:47
#11 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

25. April 1910

Radebeul. In der „Goldenen Weintraube“ zu Niederlößnitz soll am Donnerstag den 28. April abends ½ 9 Uhr eine öffentliche Protestversammlung gegen den von der Regierung vorgeschlagenen Weiterbau der Lößnitzbahn in schmaler Spurweite abgehalten werden.

... Einen sehr starken Andrang hatten infolgedessen gestern die Straßenbahnen abzuhalten. Besonders die Schusterhaus-Cossebauder und die Micktener Linie wurden davon betroffen. Viele mußten lange warten, ehe es ihnen gelang, ein Plätzchen auf einen der überfüllten Wagen zu bekommen. ...

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27.04.2010 03:32
#12 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

27. April 1910

Am Sonntag stürzte auf der Kamenzer Straße ein Gewerbetreibender beim Abspringen von einem im Gange befindlichen Straßenbahnwagen zu Boden und blieb, aus Mund und Nase blutend, besinnungslos liegen. Er hatte mehrere Verletzungen am Kopfe und an den Händen erlitten und wurde zunächst in ein in der Nähe befindliches Haus gebracht, wo er sich nach einiger Zeit wieder soweit erholte, daß er sich ohne fremde Hilfe zu seinen auf der Schönfelder Straße wohnenden Verwandten begeben konnte.

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29.04.2010 19:39
#13 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

29. April 1910

Am Montag verunglückte auf der Freiberger Straße ein Photograph dadurch, daß er beim Aufsteigen auf einen stadtwärts fahrenden Straßenbahnwagen abglitt und mit dem linken Fuße unter das Vorderrad geriet. Ein Gendarm im Verein mit Vorübergehenden befreite ihn durch Hochheben des Wagens aus seiner Lage und trug ihn nach seiner Wohnung. Hier stellte ein hinzugezogener Arzt eine sehr schwere Fußverletzung fest und verfügte dessen Überführung in das Friedrichstädter Krankenhaus. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung.

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30.04.2010 12:28
#14 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

30. April 1910

Radebeul. (Protestversammlung.) Die in der Straßenbahnangelegenheit nach der Weintraube einberufene Protestversammlung war sehr zahlreich von allen Ständen der Bewohner der Lößnitz besucht. Nachdem Herr Kaufmann Mielitz, Vorsitzender des Radebeuler Hausbesitzervereins, die Versammlung eröffnet, wies Herr Gemeindevorstand Werner (Radebeul) auf die mannigfaltigen, freilich bisher stets vergeblich getanen Schritte hin, die man unternommen, um die den Verkehr nach der Lößnitz so ungemein hinderliche Schmalspurweite der Lößnitzbahn zu beseitigen. In einer lebhaften Aussprache fand der Referent allseitige Zustimmung, daß dieser Übelstand durch Weiterführung der Bahn in gleicher Spurweite bis Zitzschewig, eventuell Coswig nicht für fernere Zeit festgelegt werden dürfe. Eine Resolution, in der die Ständekammern gebeten werden, das bezügliche Dekret abzulehnen, dagegen für Ausbau der Lößnitzbahn nach Dresdner Spurweite einzutreten, fand gegen wenige Stimmen aus Coswig Annahme.

Am Dienstag stieß auf dem Albertplatze ein Kraftfahrzeug mit einem Straßenbahnwagen und einer Automobildroschke zusammen und fuhr darauf einen Radfahrer um, der von dem Kraftfahrzeuge einige Meter weit geschleift wurde. Der Radfahrer trug mehrere Verletzungen davon, sein Rad wahr gebrauchsunfähig geworden. Der an diesem Zusammenstoße schuldige Kraftwagenführer versuchte die Feststellung seiner Persönlichkeit durch schnelles Davonfahren zu vereiteln, wurde aber später noch ermittelt.

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02.05.2010 07:21
#15 RE: Vor 100 Jahren - Straßenbahntypisches. Antworten

1. Mai 1910

Bekanntmachung.

Die Planung über den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahnanlage in der Bodenbacher Straße zwischen Rothermundstraße (Landgraben) und Liebstädter Straße, sowie über den Bau einer eingleisigen Abzweigung durch die Liebstädter Straße mit einer Standgleisanlage in der Winterbergstraße wird vom

23. April bis mit 6. Mai

In der unterzeichneten Direktion, Georgplatz 3, I. Obergeschoß, Zimmer 10, während der geordneten Dienststunden öffentlich ausgelegt.
Widersprüche gegen diese Planung sind bei Vermeidung ihres Ausschlusses innerhalb der Auslegungsfrist schriftlich hier einzureichen.

Dresden, den 21. April 1910

Die Direktion der Städtischen Straßenbahn

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