Während des Festes zum 125. Jubiläum der Lößnitzgrundbahn (Radebeul –Radeburg, Landkreis Meißen) ist es heute Abend zu einem schweren Unfall gekommen.
Gegen 17.45 waren in der Nähe des Haltepunktes Friedewald aus bisher ungeklärter Ursache zwei mit insgesamt etwa 250 Fahrgästen besetzte Personenzüge frontal zusammen gestoßen. Nach Polizeiangaben wurden 44 Menschen verletzt, davon vier Personen schwer.
Zwei Dampfloks, darunter eine Gastlokomotive aus dem Mansfelder Land sowie mehrere Personenwagen wurden erheblich beschädigt. Rettungsdienst und Feuerwehr sind mit einem Großaufgebot vor Ort.
Einfach nur schrecklich... Aber das ist es eben, menschliches Versagen. Überall wo Menschen arbeiten kann es passieren, leider. Ich hoffe, dass die Lößnitzgrundbahn trotzdem nicht zum Schreckgespenst in den Köpfen der Menschen wird und man sich von diesem Unglück erholen kann. So makaber es auch klingt, so kann man froh sein, dass wenigstens die beiden historisch wertvollsten Fahrzeuge, die IVk und die Ik, schon in Radebeul Ost in der Werkstatt waren.
Und man kann froh sein, dass es keine Toten gab, denn speziell auf den Plattformen sind die Plätze bei schönem Wetter immer gut belegt, vor allem direkt hinter der Lok. Wie schaut es mit Sicherheitsglas aus, ist das auch in den historischen Zügen bereits überall verbaut? Nicht auszudenken, was noch hätte passieren können. Von daher kann man vielleicht trotzdem noch von 'Glück im Unglück' sprechen, auch wenn es fast 50 Verletzte und erheblichen Sachschaden gab.
Bei von den regulären Fahrplankreuzungen abweichendem, dichtem Sonderfahrplan und auch insbesondere nach einer Fahrplanstörung kann man die eingleisigen Strecken durch Signalstab - Übergabe mittels zu besetzendem Signalposten sichern(auch, wenn das die EBO nicht vorsehen sollte). Museumsfreunde, die als Signalposten zur Verfügung stehen können, gibt es ja genug.
Also zur Unfallstelle selbst kam ich nicht, auf dem Weg dahin standen einige Leute in Warnweste und versperrten Weg!
Allerdings stand am Haltepunkt "Friedewald" die Lokomotive "20" der Mansfelder Bahn und auch noch der Packwagen wo der Kohlenwagen drauf stand, Von der Unfallstelle dort hin gezogen wurde das Gespann von der Diesellokomotive "L45H-358"!
Übrigens wurden diese Fahrzeuge bewacht von der Polizei!
Ja Obusschaffner da hast du Recht, die sicherste und einfachste Methode einen eingleisigen Streckenabschnitt abzusichern ist der gute alte Signalstab. Weiß jemand wie der Betrieb in den eingleisigen Streckenabschnitten der Lößnitztalbahn abgesichert wird? Moderne Signalanlagen wird es da ja nicht geben. Melden die Lößnitztalbahner die Einfahrt in einen eingleisigen Abschnitt per Telephon (drahtgebunden), Funk oder Handy an ihre Leitstelle oder wissen sie genau wann und wo sie sich begegnen und warten an den Ausweichstellen aufeinander?
Das ist eine gute Frage, weiß nur das es für den Tag einen Sonderfahrplan gab. Vielleicht waren da auch die Kreuzungen geklärt. Allerdings war ja der Fahrplan durch den Unfall mit dem Auto, der vorher passierte, nicht mehr einzuhalten.
In Antwort auf:Weiß jemand wie der Betrieb in den eingleisigen Streckenabschnitten der Lößnitztalbahn abgesichert wird?
Die Betriebsführung erfolgt auf der Strecke nach dem vereinfachten Nebenbahnbetrieb.
In Antwort auf:Moderne Signalanlagen wird es da ja nicht geben. Melden die Lößnitztalbahner die Einfahrt in einen eingleisigen Abschnitt per Telephon (drahtgebunden), Funk oder Handy an ihre Leitstelle oder wissen sie genau wann und wo sie sich begegnen und warten an den Ausweichstellen aufeinander?
Dafür braucht man auch keine modernen Signalanlagen. Grundsätzlich fragt der Zugführer beim Zugleiter an, ob er die folgende Strecke bis in den nächsten Bahnhof befahren darf. Wenn die Strecke frei ist und nichts entgegensteht, dann bekommt er die Fahrterlaubnis. Ist die Strecke belegt, hat er zu warten.
Das Verfahren regelt auch die Fälle, wenn der andere Bahnhof noch besetzt ist oder bei Störungen.
Kommunikation erfolgt wohl noch traditionell per Telefon.
Zitat von KombiWeiß jemand wie der Betrieb in den eingleisigen Streckenabschnitten der Lößnitztalbahn abgesichert wird? Moderne Signalanlagen wird es da ja nicht geben.
„Dafür braucht man auch keine modernen Signalanlagen. Grundsätzlich fragt der Zugführer beim Zugleiter an, ob er die folgende Strecke bis in den nächsten Bahnhof befahren darf. Wenn die Strecke frei ist und nichts entgegensteht, dann bekommt er die Fahrterlaubnis. Ist die Strecke belegt, hat er zu warten.
Das Verfahren regelt auch die Fälle, wenn der andere Bahnhof noch besetzt ist oder bei Störungen.
Kommunikation erfolgt wohl noch traditionell per Telefon.“
Das ist dann wahrscheinlich auch das Problem, gäbe es zusätzlich zum Zugleitverfahren einfache Signalanlagen oder Funkverbindung zwischen den Zügen wäre dieses Unglück wahrscheinlich nicht passiert . Es war aber auch eine Ausnahmesituation für das Personal, da es viel mehr Fahrten gab als sonst und der Fahrplan durch einen Z Zug-PKW durcheinander geraten war.
Da kann man nur noch hoffen das die Betreiber der Bahn über die nötigen Mittel verfügen die beschädigten Fahrzeuge wieder aufzubauen. Oder sind sie gegen solche Schäden versichert? Den verletzten Personen des Unglücks wünsche ich alls Gute!
Warum sollte keiner die Fahrzeuge wieder aufbauen können? Die Mansfelder Lok 20 soll wohl weniger schlimm betroffen sein als es ausschaut. Der Rahmen ist wohl noch in Ordnung, der Kessel auch, lediglich das Führerhaus, Kesselverkleidung und der Rundumtritt müsste neu angefertigt werden. Der Rest ist reparabel... Die VII K der SDG hat es kaum erwischt, die Kupplungen sind hinüber und sie hat einige kleinere Dellen. Die dürfte in kurzer Zeit (sofern sie von der Staatsanwaltschaft freigegeben wurde) wieder dampfen.
Die Wagen dürften bis auf eine Ausnahme ebenfalls reparabel sein, und besagte Ausnahme ist ein normales Fahrzeug für den Linienverkehr, davon stehen noch genügend mangels Bedarf abgestellt im Bahnhof rum.
Also alles halb so wild, auch wenn natürlich ein Schaden entstand und Leute verletzt wurden, aber es hätte schlimmer kommen können! Stellt euch vor die Kessel wären den Leuten um die Ohren geflogen!
Das größte Problem dürften wohl die Fahrgäste sein, da dürfte es einige verschreckt haben, leider.